Sehr geehrter Herr Bezirkstagspräsident Kroder,
mit anderen Personen in Kontakt zu treten, Nähe und Erlebnisse auszutauschen, ist ein menschliches Grundbedürfnis. Kommunikation ist ein wesentliches Instrument von Teilhabe und Selbstbestimmung. Menschen, die nicht sprechen können, drücken sich anders aus. Wenn sie nicht lautsprachlich kommunizieren kann, laufen sie aber Gefahr, nicht einbezogen oder ausgeschlossen zu werden. Sie müssen andere Kommunikationswege nutzen, um sich auszudrücken. Zum Beispiel: Durch Hand-Bewegungen, ihren Gesichts-Ausdruck oder mit Hilfe von Fotos. Auch Bilder und Technik können ihnen dabei helfen. Zum Beispiel: Symbol-Tafeln, Computer oder Handys. All diese Möglichkeiten werden zusammengefasst unter dem Oberbegriff „Unterstützte Kommunikation“. Auch diese nicht lautsprachliche Form der Kommunikation muss möglichst früh erlernt werden, um Menschen, die nicht sprechen können, Verständigung und damit Teilhabe an der Gemeinschaft zu ermöglichen.
Mittlerweile werden – vielfach modellhaft unterstützt durch die Aktion Mensch – Lernprogramme und Beratungsmöglichkeiten dazu angebotenen und erfolgreich angewandt. Insbesondere die Lebenshilfe, aber auch andere Verbände und Bildungseinrichtungen setzen verstärkt auf Förderung unterstützter Kommunikation. Das ist zu begrüßen; es wäre sehr wünschenswert, dass der Bezirk als Träger der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung unterstützte Kommunikation fördern würde.
Wir bitten daher um die Beantwortung folgender Fragen:
Welche Auffassung vertritt die Sozialverwaltung zur Förderung „Unterstützter Kommunikation“?
Gibt es Fördermöglichkeiten zur „Unterstützten Kommunikation“ z.B. über die Bundes- und Landesebene?
Liegen der Bezirksverwaltung Anträge auf finanzielle Unterstützung von Projekten „Unterstützter Kommunikation“ vor? Wenn ja, wie viele?
Wie wurde bisher mit diesen Anträgen umgegangen?