Ende Juni war die mittelfränkische SPD-Bezirkstagsfraktion zu Gast beim Lebenshilfe Landesverband Bayern in Erlangen. Mit der Referentin für Schulen und Tagesstätten, Brigitte Schindler, der Referentin für offene Hilfen, Renate Baiker, und dem Bezirksreferenten der Lebenshilfe Mittelfranken, Frank Horchheimer, hatte die Fraktion kompetente Gesprächspartner. Im Mittelpunkt des Gesprächs stand das Thema Schulbegleitung.
Schnell wurde deutlich, dass man hier an einem Strang zieht. Sowohl die SPD-Fraktion als auch die Vertreter/innen der Lebenshilfe sind der Auffassung, dass die Schulbegleitung von der jeweiligen Schule organisiert und die Schulbegleiter/innen an der Schule angestellt werden sollten. Nur so könne Schulbegleitung gut organisiert und pädagogisch sinnvoll in den Unterricht einbezogen werden. Beim aktuellen Zustand – oftmals sind mehrere Begleiter/innen in einer Klasse – bestehe durch die ausschließliche Orientierung auf das einzelne Kind mit Behinderung sogar de facto die Gefahr der Exkludierung.
„Neue Hausaufgabe“ für die Politik:
Sichere Beschäftigungsverhältnisse für Schulbegleiter und Schulbegleiterinnen
Die Referentinnen der Lebenshilfe wiesen auf ein weiteres Problem hin, dass im Zusammenhang mit der Schulbegleitung besteht. Derzeit müsse für jedes Schuljahr ein neuer Antrag auf Schulbegleitung gestellt werden. Dies habe u.a. zur Folge, dass Schulbegleiter/innen nur mit kurzer Befristung eingestellt werden könnten. Auch hier war man sich in der Einschätzung einig. Fraktionsvorsitzende Gisela Niclas brachte es auf den Punkt: „Ständige Befristungen sind eine Zumutung für die Beschäftigten, sie fördern Fluktuation und die Qualität der Arbeit leidet“. Im Interesse der Kinder und „ihrer“ Schulbegleiter/innen müsse die Kontinuität der Beschäftigungsverhältnisse gesichert werden.
Die Genehmigung für ganze Schulphasen – zum Beispiel für die gesamte Grundschulzeit – wäre nach Auffassung der gesamten Gesprächsrunde ein guter Ansatzpunkt zur Verbesserung der Situation. Durch längere Beschäftigungsverhältnisse könne man den Schulbegleitern und Schulbegleiterinnen mehr Sicherheit bieten, das führe zu mehr Kontinuität für die betreuten Kinder. Die SPD-Bezirkstagsfraktion nahm diese Forderung als politische Hausaufgabe mit. Niclas: „Wir werden in der Fraktion darüber beraten, wie diese Forderung am besten umgesetzt werden kann“.