__Teilung der Macht an der Spitze -
SPD begrüßt neue Führungsstruktur für die Bezirkskliniken__
„Die Macht an der Spitze wird endlich geteilt. Dafür hat sich die SPD lange und mit Nachdruck eingesetzt“, begrüßt Fraktionsvorsitzende Gisela Niclas die Grundsatzentscheidung des Bezirkstages in seiner Sondersitzung am 26.9.2019. Sie fiel mit großer Mehrheit gegen die Stimmen der AfD. Künftig besteht der Vorstand aus einer Doppelspitze, darunter ein starkes Direktorium, das für alle Arbeitsbereiche steht. Die Pflege wird gestärkt, das „Zuständigkeitsdenken“ von einem prozessorientierten gemeinsamen Handeln abgelöst. Der Patient soll im Mittelpunkt stehen. Im Oktober soll die neue, auf dem Grundsatzbeschluss fußende Satzung beschlossen werden.
Das Gesetz über die Führung von Kommunalunternehmen wie die Bezirkskliniken Mittelfranken stattet den Vorstand mit viel Entscheidungsbefugnis gegenüber dem Verwaltungsrat als Kontrollorgan und der politischen Ebene, dem Bezirkstag aus.
Zweimal schon haben die Bezirkskliniken in den letzten zehn Jahren schlechte Erfahrungen mit ihren „Alleinherrschern“ an der Spitze gemacht. Verschleierung eines Millionendefizits beim Vorgänger, ihm folgte Nawratil. Auch der ist weg, und das war notwendig. Autoritäre Führung, häufiges Feuern von Führungskräften, Druck auf das Personal, Verschleppung von Bauunterhalt und Investitionen führten zwar kurzfristig zu schwarzen Zahlen, lösten aber keine Probleme. Diese „Sanierung“ war nicht nachhaltig. Besonders die CSU wollte das lange nicht wahrhaben und hielt bis zum Schluss in Nibelungentreue an Nawratil fest. Das Interims-Vorstandsteam, Herr Dr. Keilen, Herr Dr. Kraus, Frau Meier und Herr Schadow bündelt seit Nawratils vorzeitigem Ende als Vorstandschef kooperativ kaufmännische, ärztliche und pflegerische und personalpolitische Kompetenz. Wertschätzung der Beschäftigen und gute Personalentwicklung stehen im Vordergrund, es herrscht mehr Transparenz und Dialog zwischen Vorstand, Verwaltungsrat und Bezirkstag: Die Richtung stimmt. So muss es innerhalb der neuen Führungsstruktur weitergehen. In diese können möglichst viele der jetzigen Verantwortlichen eingebunden werden.
Ohne den politischen Wechsel an der Spitze – weg von der CSU zu Bezirkstagspräsident Armin Kroder (FW) - wäre das nicht möglich gewesen. Eine Doppelspitze schafft wirksame Kontrolle und Transparenz. „Wir setzen unsere Linie fort“ erklärt Dr. Horst Krömker, langjähriger Vertreter der SPD im Verwaltungsrat. Diese umreißt der Nervenarzt und Psychiater so: „Keine Unterordnung der Medizin unter die Ökonomie, Stärkung der Pflege, moderate Vorstandsgehälter. Nur durch enge Zusammenarbeit aller Beschäftigen gelingt die Zukunft der Bezirksklinken; deswegen Rückführung der outgesourcten Service GmbH, keine Privatisierung, weiterer Ausbau der wohnortnahen psychiatrischen Versorgung, mehr Tagesklinken und Ambulanzen. Das ist gut für die Patientinnen und Patienten.