SPD-Vorschläge zur Verbesserung der Suchthilfe in Mittelfranken stoßen auf breite Zustimmung

20. Oktober 2015

Der Sozialausschuss des Bezirkstags von Mittelfranken fasste am Mittwoch, 14.10.2015, in Ansbach den einstimmigen Beschluss, einen „Runden Tisch“ einzusetzen. Dieser soll sich mit Sofortmaßnahmen im Bereich Substitution und mit Verbesserungen der Suchthilfe insgesamt befassen. „Der Beschluss ist ein erster wichtiger Schritt, um die Situation der Drogenabhängigen in Mittelfranken zu verbessern. Dass in mehrfacher Hinsicht Handlungsbedarf besteht, wird nicht mehr in Frage gestellt“, so Gisela Niclas, Vorsitzende der SPD-Fraktion im mittelfränkischen Bezirkstag. Der Beschluss muss nun noch durch den Bezirksausschuss bestätigt werden.

Über die Teilnehmer des „Runden Tisches“ werden sich die Bezirksräte fraktionsübergreifend so schnell wie möglich verständigen. Dabei soll ein möglichst breites Spektrum abgedeckt werden: Kommunale Politik und Verwaltung, Ärzteschaft, psychiatrische Kliniken, Träger von Angeboten und Einrichtungen und auch das bayerische Gesundheitsministerium sollten vertreten sein. Der „Runde Tisch“ soll auch darüber beraten, welche Problemstellungen im Rahmen eines Fachtages vertieft werden müssen.

An der Ausschusssitzung nahmen wie immer auch die Sachverständigen aus der sozialen Arbeit als beratende Mitglieder teil. Sie mahnten mit allem Nachdruck an, dass der Ausbau der Substitutionskapazitäten allein nicht ausreiche. Vielmehr müsse der gesamte Bereich der Suchthilfe dringend stärker in den Blick genommen werden, es gehe um die Folgen der Abhängigkeit von Crystal Meth, um wachsende Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit alter Menschen, aber vor allem auch um die Frage der Prävention. Auf die Teilnehmer des „Runden Tisches“ warten demnach vielfältige Aufgaben.

Finanzielle Kürzungen zurücknehmen, Drogenkonsumräume in Nürnberg als Modellversuch zulassen
Mit dem Antrag der SPD kam auch das Thema Drogenkonsumräume in Nürnberg erneut zur Sprache. Die Fraktionsvorsitzende begrüßt es, dass der folgende Punkt des SPD-Antrags an die Fachausschüsse und den Hauptausschuss des Bayerischen Bezirketags weitergeleitet wird: „Die von der Staatsregierung vorgenommenen Kürzungen in den Bereichen Prävention, Suchtbekämpfung und Drogentherapien müssen zurückgenommen werden. Der Freistaat Bayern wird aufgefordert, sein inhaltliches und finanzielles Engagement dafür den tatsächlichen Erfordernissen anzupassen und deutlich zu verbessern. In diesem Zusammenhang ist die Zulassung von Drogenkonsumräumen durch das bayerische Gesundheitsministerium zu nennen. Als erster Schritt sollte in Nürnberg ein Modellversuch gestartet werden.“