SPD-Bezirkstagsfraktion zur Schließung des Lim-Hauses in Fürth

21. Juni 2016

Sozialdemokraten im Partnerschaftsausschuss des Bezirks erfolgreich mit Antrag auf Umschichtung der Finanzmittel zur Stärkung der Partnerschaftsbeziehungen.

„Es besteht Handlungsbedarf“, so Gisela Niclas, Vorsitzende der SPD-Bezirksfraktion, „ es ist besser die Mittel in die Stärkung der Partnerschaftsbeziehungen zu stecken als in eine chronisch defizitäre Einrichtung“.

Die Sozialdemokraten hatten daher für die jüngste Sitzung des Partnerschaftsausschusses im Bezirkstag beantragt, die durch die Schließung des Lim-Hauses frei werdenden Mittel künftig für die Stärkung und Weiterentwicklung der Partnerschaftsarbeit mit Frankreich und Polen einzusetzen und waren damit erfolgreich.

Bereits seit längerer Zeit ist bekannt, dass das Lim-Haus in Fürth Defizite macht und die Probleme auch struktureller Art sind. Verschiedene Angebote wurden nicht wie erhofft angenommen. Auch eine konzeptionelle Neuausrichtung vor drei Jahren brachte nicht den gewünschten Erfolg. Hinzu kam, dass auch Limoges, Fürths französische Partnerstadt, in Gesprächen mit OB Jung aus finanziellen Gründen auf Änderung gedrängt hatte. Bei den Beratungen für den Bezirkshaushalt 2016 waren sich denn auch alle politischen Parteien darin einig, keine weiteren Zuschusserhöhungen vorzunehmen und in 2016 eine Entscheidung zur Zukunft der Einrichtung herbeizuführen.

Dass sich die Stadt Fürth zusammen mit der Stadt Limoges aus der Finanzierung zurückzieht, hatte sie im Vorfeld gegenüber dem Bezirk mehrmals deutlich kommuniziert und begründet. „In einem Brief vom 1.2.2016 an den Bezirkstagspräsidenten stellte Oberbürgermeister Dr. Jung nochmals das Defizit dar, zeigte die strukturellen Probleme auf und legte Vorschläge für die künftige Gestaltung der Partnerschaftsarbeit vor“, rief SPD-Bezirksrätin Christa Naaß, dem Jugend-, Sport -und Partnerschaftsausschuss in seiner jüngsten Sitzung in Erinnerung.

Signal für Europa
Die stellvertretende Bezirkstagspräsidentin begrüßt die Entscheidung, die durch die Schließung des Lim-Hauses freiwerdenden Finanzmittel in Höhe von 35 000 € im Haushalt 2017 weiter für die Partnerschaftsarbeit einzusetzen: „Angesichts der krisenhaften Situation in den europäischen Beziehungen wird hier ein klares Signal gesetzt für die Stärkung der partnerschaftlichen Beziehungen zu Frankreich und Polen.“

Partnerschaft geht von Menschen aus und nicht von Häusern
„Partnerschaft geht von Menschen aus und nicht von Häusern, die Schließung des Lim-Hauses bedeutet weder für die Stadt Fürth noch für Mittelfranken das Ende der Partnerschaftsarbeit“, so SPD-Bezirksrätin Elke Zahl mit Verwunderung über die presseöffentliche Kritik der Bezirksverwaltung zur Haltung der Stadt Fürth. Zahl, selbst aktiv in der deutsch-französischen Freundschaft, weist auf die bezirksweit fast vierzig Partnerschaften mit den französischen Départements Haute Vienne, Creuse und Corrèze hin. Sie lobt die engagierte und erfolgreiche Arbeit im Bereich der Partnerschaftsarbeit des Bezirks Mittelfranken. Nach Auffassung von Elke Zahl muss der Bezirk die Bürgerbegegnungen über Grenzen hinweg, die Arbeit der Partnerschaftsvereine und ganz besonders den Jugendaustausch auch künftig unterstützen, stärken und weiterentwickeln.