Am 23. Juli fand im Hörsaal der Uniklinik in Erlangen eine Diskussionsveranstaltung der SPD-Bundestagsfraktion zu Alternativen zum sog. PEPP-Vergütungssystem statt (PEPP: Pauschalierendes Entgeltsystem für Psychiatrie und Psychosomatik).
Teilnehmer waren: Dirk Heidenblut, MdB, und Sabine Dittmar, MdB, (beide Mitglieder im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages), Brigitte Richter, Vorsitzende der Nürnberger Selbsthilfeorganisation Pandora und Dr. Horst Krömker, Bezirksrat und Facharzt für Psychiatrie und Neurologie-Psychotherapie. Diskussionsleitung: Martina Stamm-Fibich, MdB und Mitglied im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestags.
Der inzwischen vorliegende Referentenentwurf für ein neues Gesetz wurde von den Teilnehmern in dem Sinn positiv bewertet, als er den Versuch darstellt, eine Alternative zum PEPP-System zu formulieren. Allerdings arbeite der Entwurf immer noch mit Denkmustern dieses Systems, so Horst Krömker, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Bezirkstagsfraktion.
Übereinstimmung bestand in folgenden Punkten:
Das neue Abrechnungssystem muss eine verbindliche Personalausstattung der Krankenhäuser entsprechend Art und Schweregrad der behandelten Patienten und dem Versorgungsauftrag des Krankenhauses beinhalten.
Es darf nicht zu einer "Dokumentationsorgie" kommen, bei der die wertvolle Zeit der Mitarbeiter dafür missbraucht wird, therapeutische Handlungen aufzuschreiben statt sie auszuführen. Hier sind insbesondere milieutherapeutische Ansätze zu nennen, deren Dokumentation wohl nur in literarischer Form möglich ist.
Von Frau Richter wurde besonders hervorgehoben, dass die Therapiefreiheit, d.h. auch das Angebot alternativer Behandlungsangebote, nicht eingeschränkt werden darf.