Personalsituation in den Bezirkskliniken - SPD-Bezirkstagsfraktion fordert Stellungnahme und Lösungsvorschläge

18. August 2018

Die SPD im mittelfränkischen Bezirkstag sieht sich durch den offenen Brief des Personalrates des Ansbacher Bezirksklinikums in ihrer Kritik an der Personalpolitik des Vorstandes bestätigt.

„Immer mehr Arbeitsverdichtung um eindrucksvolle schwarze Zahlen im Jahresabschluss vorweisen zu können, geht in einer Klinik eben nicht“, so Fraktionsvorsitzende Gisela Niclas. Nachhaltige Personalpolitik in einer Klink mit gesetzlichem Versorgungsauftrag, die sich im Gegensatz zu Klinikkonzernen der Privatwirtschaft die „pflegeleichten“ Patienten nicht aussuchen kann – und auch nicht will – muss sich nach Ansicht der Sozialdemokratin zuallererst am Wohl der Patienten orientieren und deswegen gute Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter*innen schaffen.

Die SPD-Fraktion verfolgt diese Linie schon länger. Erst im Oktober 2017 war es ihr im 2. Anlauf gelungen, das Thema Personalsituation zu einem Pflichtthema des Verwaltungsrates zu machen. Leider lässt sich die Umsetzung zäh an, weil bei diesem Thema nicht alle Verwaltungsräte an einem Strang ziehen. „Wer vor allem an schwarzen Erfolgszahlen interessiert ist, lässt halt dem Vorstand freie Hand. Für den sind die Belange der Beschäftigten offenbar zweitrangig“ stellt Niclas in Richtung CSU-Mehrheit im Verwaltungsrat fest.

Die SPD hat jetzt aus aktuellem Anlass einen Antrag für den Verwaltungsrat gestellt und fordert den Verwaltungsratsvorsitzenden und den Vorstand auf, zur aktuellen Situation nicht nur Stellung zu nehmen, sondern auch Lösungsvorschläge vorzulegen, die geeignet sind eine schnelle Entlastung zu bewirken, aber auch mittel- und langfristig für eine nachhaltige Verbesserung der Personalsituation zu sorgen.

„Der Forderung nach Hinzuziehung der Personalräte aller drei Klinikstandorte zu diesem Tagesordnungspunkt“, stellt die stellvertretende Verwaltungsratsvorsitzende Christa Naaß, die den Vorsitzenden derzeit vertritt, klar, „wird selbstverständlich Rechnung getragen. Denn uns allen muss bewusst sein: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unseren Kliniken sichern durch ihre Arbeit die gute Behandlungsqualität für die Patienten.“

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