Im Vorfeld der Grundsteinlegung zur Generalausbauplanung des Bezirksklinikums am Europakanal fordert die Erlanger Bezirksrätin und Co-Vorsitzende ihrer Fraktion die Sanierung bestehender und Schaffung weiterer Personalwohnungen am Standort Erlangen: „In Zeiten zunehmender Personalknappheit kann und darf es nicht nur darum gehen, mit einem Klinikneubau die Arbeitsbedingungen am Krankenbett zu verbessern; Klinikum und Bezirk müssen sich künftig stärker engagieren bei den Rahmenbedingungen für gute Arbeit in Medizin und Pflege. Dazu gehört besonders im Ballungsgebiet ein bezahlbares Wohnangebot“.
Mit einem entsprechenden Antrag hat sich die SPD-Bezirkstagsfraktion an den Bezirkstagspräsidenten und Verwaltungsratsvorsitzenden der Bezirkskliniken Armin Kroder gewandt. Das auf dem Gelände des Klinikums vorhandene Wohnraumangebot ist voll belegt. An neue Arbeitskräfte wird in der Regel nur befristet für ein Jahr vermietet. In dieser Zeit müssen sie in Erlangen und Umgebung eine Wohnung zu bezahlbaren Konditionen finden. Das wir immer schwieriger. Immer häufiger kommt es vor, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die keine passende Wohnung finden, wieder kündigen und sich anderswohin orientieren. Das verschärft den Fachkräftemangel, der mittlerweile auch in den Bezirkskliniken spürbar wird.
„Es besteht Handlungsbedarf für die Schaffung von mehr Personalwohnungen“, so der SPD-Vertreter im Verwaltungsrat der Bezirkskliniken, der Nervenarzt Dr. Horst Krömker. Die optimale medizinische Versorgung der Patientinnen und Patienten auch in Psychiatrie und Neurologie hängt in hohem Maß ab von qualifizierten und motivierten Arbeitskräften. Wir müssen alles tun, um sie zu halten“. Auf diese Herausforderung muss proaktiv reagiert werden, stellt die SPD-Fraktion fest. Bezahlbarer Wohnraum in der Nähe des Arbeitsplatzes mit unbefristetem Mietvertrag wird bei der Entscheidung für eine Beschäftigungsaufnahme in den Erlanger Bezirkskliniken immer wichtiger. In dieser Einschätzung ist sich die SPD-Bezirkstagsfraktion mit dem Bezirkstagspräsidenten und dem Vorsitzenden des örtlichen Personalrats einig. Das SPD-Anliegen wurde im Verwaltungsrat bereits positiv aufgenommen. Der nächste Schritt ist die Beratung im Liegenschaftsausschuss des Bezirkstages.
Die SPD-Bezirkstagsfraktion fordert, das bestehende Wohnangebot so schnell wie möglich daraufhin zu untersuchen, ob und wie eine energetische Optimierung, aber auch die Errichtung weiterer Wohnungen auf den vorhandenen Flächen erfolgen kann. Im Antrag wird auf die erfolgreiche Zusammenarbeit der Universitätsklinken Erlangen mit der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft GewoBau zur Schaffung von Wohnraum für Pflegekräfte verwiesen. Daher soll geprüft werden, ob ein solches Kooperationsmodell auch für Bau und Betrieb von Personalwohnungen für die Bezirkskliniken bzw. den Bezirk als Grundstückseigentümer in Frage kommt. Es wird vorgeschlagen, mit der städtischen Wohnungsbaugesellschaft und anderen geeigneten Wohnungsbaugesellschaften Gespräche zu führen. Co-Vorsitzender Sven Ehrhardt: „Es besteht Handlungsbedarf. Ziel muss es sein, so schnell wie möglich mehr bezahlbare und energetisch modernisierte Personalwohnungen für Beschäftigte am Standort Erlangen der Bezirkskliniken Mittelfranken zu schaffen“.